Reisen mit Säugling und Kleinkindern in Süd Amerika

Freitag, 30. Januar 2015

unterwegs auf der Carretera Austral

..., Grenze Chile Chico und wir meinten wir kennen uns aus bei den Lebensmittelkontrollen. Es ist bei den vielen Grenzen schon so weit, dass Tobias und David beim Lego spielen auch Lebensmittelkontrollen eingeführt haben. So das Neue ist, dass beim verpackten Aufschnitt auch unterschieden wird, er muss gekocht sein. Drei Packungen werden entsorgt und der Grund dafür sie wurden in Argentinien hergestellt und "das sei ein Problem", meint der Beamte, "ja, ein Politisches" antworte ich, da es für uns nicht ganz nachvollziehbar ist.
Aber es gibt auch ein schönes Erlebnis auf der Grenze, wir treffen nach über 3 Monaten Reisezeit endlich eine deutsche Familie mit Kindern, die mit dem Fahrrad unterwegs ist. Schon was besonders. Aber unsere Wege trennen sich leider schnell wieder und wir tukern entlang des Lago General Carrera Richtung Careretera Austral -bisher die schönste Strecke auf unserer Reise. Wir genießen die Landschaft mit den Seen, Flüssen und Wäldern. Soviel grün hat unser Auge die letzten Monate nicht mehr gesehen, denn die Pampa in Patagonien sieht anders aus.
Die Tagesetappen werden drastisch reduziert, wir fahren 30-50 km am Tag, es gibt so viel zu entdecken und wunderschöne Plätze. Aber für Petra und mich ist das schönste, es gibt keinen oder nur wenig WIND. Somit ist das Leben auf der Reise viel entspannter und einfacher.
Silvester verschlafen wir im kleinen ebenso verschlafenen Dorf Puerto Guadal auf einem schönen Stellplatz direkt am See. Das neue Jahr begrüßen wir mit einem Sprung in den eiskalten See und einen zufälligen & völlig ungeplanten Bootsausflug zu den beeindruckenden "Capillas de Marmol" wunderschöne Gesteinsformationen aus Marmor im Wasser. Danach besuchen wir das Valle Exploradores, wo man sich wirklich noch ein wenig als Entdecker fühlt. Retour in Rio Tranquilo treffen wir Klaus und Nadja, die nette Überraschung: auf der Rücksitzbank ihres Hzj sitzen ihre 2 Kinder Mia (5) und Toni (2). Also die erste Familie die deutsch spricht und mit Kindern in einem kleinen Auto mit Klappdach reist. Wir verstehen uns prima, fahren zum ersten mal im Konvoi und verbringen einem gemütlichen Abend am Feuer (übrigens hat der Klaus an diesem Abend die schönste Feuerstelle konstruiert die ich je gesehen habe :-) ). Eine Familie aus Nord Amerika mit zwei Söhnen auf Fahrrädern gesellt sich ebenso zu uns. Nicht schlecht am Abend sitzen sieben Kinder am Tisch.
Am nächsten Tag treffen wir in Cerro Castilo ein, wo es heute Rodeo gibt. Das wäre doch was, so nahe kommt man der Einheimischen Bevölkerung selten. Es gibt eine richtige Eröffnungszeremonie und bei der chilenischen Hymne steht auch die ganze Familie -für uns ein bewegender Augenblick. Das Rodeo an sich ist sehenswert, nur Tobias kann dem Spektakel nichts abgewinnen ihm ist das Schauspiel zu laut und zu nah.
In Coyhaique werden die Lebensmittel nachgefüllt und die Wege trennen sich, somit sagen wir auf wiedersehen zu Klaus Nadja, Mia und Toni. Tobias fällt der Abschied von Mia nicht leicht, wir freuen uns auf ein Wieder sehen!
Eine persönliche Meinung zum Ausbau der Carretera Austral, ich finde es sehr schade, denn die kleine Schotterpiste umgeben von uralten Wäldern wird viel an Reiz verlieren wenn die breite Asphaltstraße kommt.
Wandern steht am Plan im Nationalpark Queulata zum Ventisquero Colgante. Unsere kleine Familie wird immer besser beim Wandern, denn den Kindern macht es Spaß durch den Urwald zu wandern und Tobi & David schaffen die 2,5 h Wanderung in 7 h ganz allein.
Wie so oft trifft man sich am Wegesrand, jetzt sind es Jürgen und Gabi, sie stehen am Eco Camp 5km nördlich von Puyuhuapi. Sehr idyllisch gelegen wir verbringen einen sehr gemütlichen Tag am See Risopatron.
Die Paula sitzt das erste mal mit am Tisch für uns was besonders :-)
Unser nächstes Ziel sollte das Dorf Raul Marin Balmaceda sein, Jürgen und Gabi haben das gleiche Ziel und fahren schon mal vor, denn es dauert bis wir unsere sieben Sachen gepackt haben.
In La Junta geben wir wieder mal unsere Wäsche ab und erledigen die nette Komunikation mit der Familie.
Es regnet und auf halben Weg kommen uns Jürgen und Gabi schon wieder entgegen sie sehen nicht so glücklich aus und meinen den Weg können wir uns sparen. So drehen wir um und bleiben in der Natur Therme El Sauce, abgelegen zu normalen Preisen. Naja ein wenig verhandeln gehört eben dazu, der Besitzer meint wir sind die ersten Touristen die einen besseren Preis möchten, ja wir machen hier auch keine drei Wochen Urlaub sondern haben ein Reisebudget.
Neue nette Bekannte Hector ein Chilene der lange in Deutschland lebt und Armin, die beiden machen einen Anglerurlaub. Da fischen für uns neu ist, versuchen sie uns das Fischen zu erklären, die Kinder bekommen eine kleine Angel und vieles mehr, lieben Dank jetzt können unsere ersten Angelversuche beginnen :-)
Besuch hat sich angemeldet Philipp und Ana sind 40 km südlich, das letzte und auch das erste Mal haben wir uns in Iguaçu kennengelernt. Schnell noch eingekauft und einem gemütlichen netten Abend steht nichts mehr im Weg auf einem sehr schönen Stellplatz. Nun aber aus dem Abend wird Nacht und in der Früh müssen wir bald los, denn die Fähre nach Hornopiren wartet nicht auf uns. Somit fahren wir schon im Morgengrauen los, ...
In Hornopiren angekommen wird mal der Anker ausgeworfen wir brauchen eine Pause um uns zu erholen. Wir fühlen uns sehr wohl und Hector & Armin sind auch da, so verabreden wir uns zum Fischen, es wird noch dauern aber wir lernen dazu, Tobias macht es Spaß.
Die Strecke führt uns weiter nach Cochamo, die Landschaft ist beeindruckend wir fühlen uns sehr wohl, nebenbei haben wir unseren zweiten Platten, wir sind schon routiniert und werden nicht nervös, denn bevor ein Dorf kommt, kommt vorher noch eine Gomeria. Die Schotterpisten zerschneiden unsere Reifen, Räder wuchten gilt hier als Luxus, Hauptsache der Reifen hat Druck,..

Ein wenig nervös sind wir schon, denn wir bekommen bald Besuch aus der Heimat. Wir gehen auch zum Frisör, dass die ganze Familie gut aussieht wenn der erwartete Besuch eintriffte :-) . Wir machen uns Gedanken über die gemeinsame Route, am Anfang steht die Erkundung der Seenplate in Chile und Argentinien und dann sehen wir weiter, ....