Reisen mit Säugling und Kleinkindern in Süd Amerika

Donnerstag, 2. April 2015

weißes Meer Boliviens

Bolivien, das ging ja relativ zügig, sind ja schon sehr geübt in Grenzformalitäten.
Es ist abends, in der kleinen Grenzstadt Villazon und nach dem Geldabheben ging es schon hinaus, wäre da nicht die Maut und die Polizei. Aber halb so schlimm, die Gebühren überschaubar und die Polizei trinkt ihren Cocatee. Bald ist mir der Ablauf geläufig, somit freuen wir uns auf Bolivien.
Tupiza ist auf der gut ausgebauten Strasse schnell erreicht und ab da geht es über viele Anden Pässe Richtung Uyuni.
Die Landschaft erfreut unsere Augen, denn es ist nicht trostlos sondern vielfältig. Seit langem sehen wir wieder Bäume und Blumen.
Aber nicht so schnell das ganze. Petra hört ein Krachen, welches beim Beschleunigen schneller wird. Ehrlich, ich will nichts hören, ich will nur weiterfahren. Es hört sich jedoch wirklich nicht gesund an, d.h. anhalten in 4000 m Höhe und Auto aufbocken. Drehen und hören, mein Tipp, das hintere Kreuzgelenk muss getauscht werden, aber wo?
Uyuni liegt noch 170 km vor uns, somit retour nach Tupiza. Die Gedanken kreisen nur um eine Lösung, meine Stimmung ist wieder einmal im Keller.
Es ist Wochenende und wir machen mal Pause, bevor wir uns in den Werkstatt Zirkus stürzen.
Somit kommen wir am Sonntag in Tupiza etwas ausgeruht an.
Erster Kontakt wie immer die Polizei, freundlich werden wir informiert, dass heute niemand mit dem Auto fahren darf, denn es sind Wahlen im ganzen Land. Aber wir brauchen einen Mechaniker, Wahlen hin oder her.
Der Mechaniker, hat seinen Uhrnengang beendet und öffnet uns sein Werkstatttor .
Meine Vermutung stimmte, nur sei heute Sonntag und noch dazu Wahltag, also kein Ersatzteil, aber morgen.
Da bisher die Montage für uns in Werkstätten immer gut verlaufen sind, hoffen wir auf das Beste und sind soweit es geht zuversichtlich.
Aber das Positive, an der ganzen Situation, wir kommen in Kontakt mit der Bevölkerung, wir plaudern und die Kinder spielen (und Tobias kann, schon die Zahlen besser wie ich, gelernt hat es ihm Keiner,...)
Die Aufregung steigt, es ist Montag Vormittag und ich bin mit Abraham unserem Mechaniker auf dem Weg zum Ersatzteilhändler. Es wir gemessen, verglichen, im Lager nach geschaut und es passt. Na dann gleich zwei Stück bitte. Wir bauen das Kreuzgelenk ein, Abraham lobt meinen Einsatz beim Schrauben, ja es bleibt auf so einer Reise auch nichts anderes übrig als beim Auto selbst Hand anzulegen.
Der Abschied fällt uns schwer, denn die Freundlichkeit, die Ehrlichkeit und wie wir aufgenommen wurden, war alles andere als man manchmal von Reisenden hört. Erfahrungen können sehr unterschiedlich sein.
Nach dem wir den Milchvorrat im Geschäft leer gekauft haben, fahren wir weiter nach Uyuni, wo wir den riesigen Eisenbahnfriedhof bestaunen und übernachten. Ein Spielplatz für groß und klein.
Noch eine Überraschung, auf uns wirkt Uyuni sehr angenehm positiv, bevor wir aber in den Salar aufbrechen, wird das Auto gewaschen und mit Diesel eingesprüht. So hoffen wir, dass die elektronischen Leitungen unterm Auto unseren Ausflug in den größten Salzsee der Welt gut über stehen.
Es ist einmalig für uns, wir fahren über das "weiße Meer" Boliviens. Alles um uns in glizerndes weiß gehüllt. Ein Schauspiel, welches sich schwer in Worte fassen lässt. Somit gute Nacht mitten auf dem Salar.

























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