Reisen mit Säugling und Kleinkindern in Süd Amerika

Mittwoch, 1. April 2015

Lagunenroute und der Schnee

.., wir möchten mit der Höhe mal Erfahrung sammeln und sehen wie es uns geht. Die Runde zur Geysire el Tatio bietet sich gut an. Wir übernachten auf über 4000 m und treffen weitere Reisende, die ebenso vor Sonnenaufgang die Geysire besuchen und das einzigartige Naturschauspiel aus blubbernden und in die Höhe zischenden heißen Quellen miterleben möchten.
Ich bin sehr froh, dass Petra beim Hinauffahren die Notbremse zieht. Die Pause ist sehr willkommen und wir nützen die Zeit um zu klein gewordene Kinderkleidung auszusortieren, um diese bei Gelegenheit zu spenden. Der Körper funktioniert anders in der Höhe und wir merken jede Anstrengung. Auch die Höhentauglichkeit unserer Heizung muss getestet werden. Der große Moment kommt, die Heizung wird gestartet und sie läuft. Ein wenig anders, aber sie bläst die ganze Nacht durch warme Luft. Wenn das die nächsten Wochen so bleibt freuen wir uns sehr, denn es werden sehr viele Geschichten erzählt über Dieselheizungen ab einer gewissen Höhe. Wir sind nur froh, dass sie funktioniert, denn die Nächte in den Anden können empfindlich kalt werden.
Wir nützen die Runde um nach Calama weiter zu fahren, wo wir zu normalen Preisen unsere Vorräte auffüllen können.
Als Überraschung für uns alle, besuche ich mit Tobias und David am Abend den Circus in der Stadt. Eine willkommene Abwechslung zu unserem Reisealltag.
Für das Auto möchten wir auch etwas Gutes tun, deshalb ziehen wir den Ölwechsel vor. Da ein kalter Start in der Höhe dem Motor doch viel abverlangt.
Gut gerüstet machen wir uns auf Richtung San Pedro, von dort möchten wir über die Lagunenroute nach Bolivien.
Aber wie so oft kommt alles anders als geplant.
Dass wir uns in San Pedro von Anfang an nicht ganz wohl fühlen, liegt nicht allein daran, dass es jeden Tag am Nachmittag zu regnen beginnt, aber das ist eine andere Geschichte.
Somit volltanken und ab nach Bolivien.
Wir nehmen uns Zeit und versuchen uns auf die Höhe schrittweise heranzutasten. Wir schlafen bei strömenden Regen und Sturm auf ca. 3400m. Zu Mitternacht klopft es an der Kabine und es wird uns freundlich mitgeteilt, dass der Pass nach Argentinien aufgrund starken Schneefalls und einigen Unfällen gesperrt wird. Wir möchten aber nach Bolivien, das ginge schon gar nicht, da die Straße nur nach Argentinien geräumt werde. OK wir schlafen mal.
In der Früh beschließen wir weiter zu fahren und uns selber ein Bild von der Lage zu machen.
Auf dem Schild steht 5 km nach Bolivien, 7 km zur Laguna Verde und dazwischen viel Schnee!
Familienrat,...
es soll also nicht sein, wir wollen keine weiteren Tage warten bis die Strecke befahrbar wird. Schweren Herzens, denn wir haben uns auf die Strecke schon sehr gefreut, geht es über den Paso Jama nach Argentinien.
(wir haben vor der Reise beschlossen es gibt kein "MUSS" bei der Streckenwahl, wichtigstes Ziel: es muss allen gut gehen, Strecke variabel).
Da der Pass noch immer gesperrt ist, sind wir die einzigen und wir genießen die Einsamkeit auf der wunderschönen Hochebene. Große Verwunderung herrscht dann bei den Argentinischen Grenzbeamten, 'wo wir denn herkommen' der Empfang ist trotzdem nett und wir sind unerwarteter Weise retour in Argentinien.
Aber nur kurz, eben um nach Bolivien einzureisen.
Die Strecke ist mit ihrem farbigen Gestein sehr abwechslungsreich. Der Abstecher und der voraussichtlich endgültige Abschied von Argentinien ist somit sehr angenehm :-)


















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